Brotbackkurse in der Heimbäcker Backstube

In den letzten Monaten habe ich mir einen kleinen Traum verwirklicht und mir einen Raum speziell zum Brotbacken geschaffen:
Die “Heimbäckerbackstube”: 4 Öfen, genug Arbeitsfläche  und das alles in gemütlicher Umgebung. Diesen Ort möchte ich nicht nur selbst zum Backen nutzen sondern auch um meine Leidenschaft des Brotbackens weiterzugeben, deshalb biete ich dort ab November Brotbackkurse für Einsteiger an.

Vor einer Woche wurde die Backstube schonmal mit 8 Freunden dem großen Praxistest unterworfen, das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Habt ihr Interesse die Heimbäckerbackstube kennenzulernen ? Hier gehts zur Buchung.

Oberländerchen

Wer meinen Blog schon länger verfolgt weiß, das seiner meiner ersten hier veröffentlichten Rezepte das Kölner “Oberländer Brot” war, das Lieblingsbrot meiner Tochter. So entstand irgendwann die Idee eines Brötchens nach Art des Oberländer Brotes: also ein Roggenmischbrötchen ( 60 % Roggen) mit einer glänzenden, gestippten Kruste. Das “Oberländerchen” war geboren.

Oberländerchen (9 Stück)

Roggensauerteig (Salzsauer)
90 g Roggenmehl 1150
90 g Wasser (35-40°C)
20 g Anstellgut
1 g Salz
alles vermischen Teigtemperatur ca. 30 °C, 12-14 h bei Raumtemperatur stehen lassen.

Hauptteig:
Roggensauerteig
218 g Roggenmehl 1150
212 g Weizenmehl 550
270 g Wasser warm
8 g Backmalz inaktiv
9 g Salz
3 g Hefe

Glanzstreiche:
100 g Wasser
5 g Speisestärke (u.U. geröstet)
Wasser zum Kochen bringen, Speisestärke in wenig Wasser lösen und in das kochenden Wasser einrühren.

Alle Zutaten mischen und 4 min langsam und 6 min schnell kneten, es entsteht ein recht kompakter, leicht klebriger Teig. die Teigtemperatur sollte 25-26°C betragen. Den Teig abgedeckt 1 h gehen lassen und dann auf die bemehlte Arbeitsplatte geben. In 9 Stücke a ca. 100 g aufteilen und diese kurz rundwirken. Die Teiglinge ca 1,5 h im bemehlten Bäckerleinen, mit dem Schluss nach unten, abgedeckt gehen lassen bis sie fast volle Gare erreicht haben. Die Teiglinge dann mit Glanzstreiche bepinseln und mit einem spitzen Gegenstand (Schaschlikspieß o.Ä.) mehrfach einstechen (stippen), damit das Brötchen nicht aufreißt.

Im auf 250°C vorgeheizten Ofen mit Schwaden backen, nach 10 min die Temperatur auf 220°C reduzieren und weitere 6-8 min fertigbacken. Wenn man es sehr glänzend mag, die Brötchen direkt aus dem Ofen, noch heiß  mit Glanzstreiche abstreichen. Auf einem Gitter abkühlen lassen und dann genießen.

Die Oberländerchen schmecken durch den Sauerteig und 60 % Roggenanteil recht kräftig und am besten mit Käse oder Geräuchertem.

Weizensauerteigkurs bei Dietmar Kappl


Es beginnt alles mit den Rosinen …

Letzte Woche habe ich meinen ersten Backkurs bei der östereichischen “Backkoryphäe” Dietmar Kappl (homebaking.at) in Linz gemacht: 1,5 Tage ging es intensiv um das Thema Weizensauerteig.

13 erfahrene Hobbybäcker und 2 Profis aus vielen Ecken Östereichs, der Schweiz und Deutschland machten sich auf die Reise durch die Welt der Weizensauerteige. Der Startpunkt war Dietmars „hyperaktives“ Rosinenwasser, welches die Basis für den Weizensauer und den Livieto Madre bildete.

Es wurde in 7 Öfen gebacken was das Zeug hält, von salzigem Kleingebäck wie Kartoffelpolstern über Flutes, Baguette und Foccacia bis zu Pane Pugliese, Artisan, … Auf der süßen Seite kamen dazu noch tolle Briochevariationen mit Livieto Madre und als Highlight der hefefreie Panetone.

Meine Erkenntnisse:

  • Hefewasser ist DIE gemeinsame Basis für Weizensauerteig und Livieto Madre
  • Man kann doch Überkneten, wenn man es darauf anlegt …
  • Briocheteig kann man auch ohne Eier und mit Kürbis machen
  • Laibe zu formen kann so einfach sein, wenn die Spannung stimmt.

Fazit: Zwei Tage voller Erkenntnisse, vieles gelernt und auch viel Spaß gehabt.