Buchrezension: “Der Brotbackkurs” von Valesa Schell

Da ich immer wieder nach meiner Meinung zu Brotbackbüchern gefragt werden, habe ich beschlossen, neu erschienene Bücher hier im Blog zu besprechen und meine Eindrücke mit Euch zu teilen.

Den Anfang macht das Buch “Der Brotbackkurs” von Valesa Schell das im April 2019 im Ulmer Verlag erschienen ist.

Die Autorin

Valesa Schell ist durch ihren Blog brotbackliebeundmehr und ihre sehr aktive gleichnamige Facebookgruppe, in den letzten Jahren, zu einer bekannten Person in der deutschen Brotbackszene geworden. Nun ist ihr erstes Buch erschienen.

Der Inhalt

Die Autorin deckt in ihrem Buch sehr viele Aspekte des Brotbackens ab, sie startet mit einer allgemeinen Einführung über Zutaten, Handwerkszeug und Arbeitsschritten. Im Weiteren gibt es dann jeweils einem eigenes Kapitel über das Brotbacken mit Hefe, mit Sauerteig, mit Kochstücken, mit Vollkorn usw. wobei dabei immer zuerst die Grundlagen erklärt werden und dann einige Rezepten folgen. Sie befasst sich auch mit Themen die außerhalb der Hobbybäckerszene eher weniger bekannt sind wie z.B. den Backen mit Lievito Madre, Hefewasser oder mit alten Getreidesorten.

Die Rezepte

Das Buch enthält insgesamt 50 Rezepte, jeweils 6-7 pro Themenblock. Die Autorin deckt dabei eine große Vielfalt ab, es gibt zahlreiche Rezepte für freigeschobene Brote, aber auch Kastenbrote , Brötchen, Baguette und Focaccia. In allen Rezepten wird mit geringen Mengen an Hefe gearbeitet und damit den Teigen viel Zeit gegeben gute Aromen zu entwickeln und damit bekömmliche Brote zu erhalten. Die Anleitungen sind übersichtlich gestaltet und nach einem festen Schema aufgebaut, so das man sich schnell zurechtfindet. Beim näheren Analysieren der Rezepte sind mir zwei Dinge aufgefallen: Es gibt einige Rezepte mit recht niedriger Wassermenge (Teigausbeute teilweise deutlich unter 160), wenn man diese mit qualitativ hochwertigem Mehl nachbäckt, bekommt man eher zu feste und zu trockene Backwerke. Außerdem enthalten ein Großteil der Rezepte entweder Honig oder Zuckerrübensirup, was aus meiner Sicht meistens überflüssig ist.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich klar an den Brotbackanfänger, wenn man schon mehr Erfahrung im Brotbacken hat lernt man nicht viel neues dazu.

Fazit

Das Buch bietet einen guten Einstieg in das Thema Brotbacken für den Anfänger insbesondere durch die gut gemachten Schritt für Schritt Anleitungen werden wichtige Arbeitsgänge verständlich erklärt. Die Rezepte sind vielfältig und gut beschrieben. Zahlreiche großformatige Fotos vermitteln speziell bei den Rezepten einen guten Eindruck der jeweiligen Backwerke.

Mir persönlich kommen manche Grundlagen etwas zu kurz, insbesondere das Thema Teigtemperatursteuerung vermisse ich, dieses ist aus meiner Erfahrung gerade bei Anfängern oft die Ursache für Misserfolge.
Zusammengefasst bekommt man für knapp 20 € ein solides Einsteigerbuch mit einer großen Zahl unterschiedlicher Rezepte.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom Ulmer Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt

2 Antworten auf „Buchrezension: “Der Brotbackkurs” von Valesa Schell“

  1. Hallo Christoph,
    Deine Analyse bezüglich der TA kann ich bestätigen, ich hab schon einige Rezepte von Valesa nachgebacken und egal mit welchem Mehl ich gebacken habe musste ich die Schüttflüssigkeit anpassen, besonders arg war es mit dem Mehl der Gailersreuther Mühle, welches Demeter Mehl vertreibt, hier habe ich bei ihrem Paderborner fast 100g Schüttflüssigkeit mehr zugeben um ein schönes Ergebnis zu bekommen.
    Für Anfänger ohne Teiggefühl halte ich dieses Buch nicht für empfehlenswert.

    LG Tomtom64

    1. Hallo Tomtom64,

      Danke für die Bestätigung meines Eindrucks bzgl. der TA einiger Rezepte. Ganz so pauschal als nicht empfehlenswert würde ich das Buch deshalb aber nicht bewerten 😉

      LG Christoph

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