Ein ungewöhnliches Jahr ist gestern zu Ende gegangen. Wer hätte sich schon vor 12 Monaten vorstellen können, dass wir den Großteil des Jahres unter Pandemiebedingungen mit mehr oder weniger großen Einschränkungen leben müssen. Einen Vorteil hat diese Zeit, man hat mehr Zeit zum Backen. Dies konnte ich am heutigen Neujahrsmorgen nutzen und die Tradition des Neujahrs-Brezelbackens von meinem Vater wieder aufleben zu lassen. Dabei habe ich meine schwäbischen Wurzeln mit den Traditionen meiner Wahlheimat Köln zusammengebracht und gleich zwei Arten von Neujahrsbrezeln gebacken: Die schwäbische Neujahrsbrezel mit dekorativ aufgesetztem Zopf und eine mit Marzipan gefüllte nach Kölner Art. Für beide Brezeln habe ich den selben Teig verwendet: Mein Brioche/Hefezopf Grundteig, allerdings mit Übernachtstockgare im Kühlschrank, dann hat man am morgen weniger zu tun und die Konsistenz des kalten Teigs eignet sich viel besser zum Formen der Brezeln.
Neujahrsbrezel (Menge für 1 große Brezel)
400 g Weizenmehl 405 oder 550
170 g Milch ca. 30-32°C
60 g Ei (ca. 1 Stück )
40 g Zucker
6 g Salz
6 g Hefe
30 g Lievito Madre aus dem Kühlschrank (kann man auch weglassen)
80 Butter (später zugeben)
Zusätzlich für die Kölner Brezel:
200 g Marzipanrohmasse, zwischen Backpapier sehr dünn ausgewellt.
Zum Garnieren:
1 Eigelb für die Eistreiche
gehobelte Mandeln
Hagelzucker
Alle Zutaten bis auf die Butter vermischen, 3 min langsam und 6 min schnell zu einem glatten Teig verkneten. Die kalte Butter nun in Stücken zugeben und so lange kneten bis alle Butter aufgenommen ist. Man erhält einen glatten seidigen Hefeteig. Teigtemperatur sollte ca . 25-26°C betragen.
Den Teig in eine dicht verschließbare Dose oder Teigwanne geben und 30 min zur Stockgare bei Raumtemperatur stehen lassen. Dann über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Den kalten Teig auf die nur leicht bemehlte Arbeitsfläche geben. Für die Schwäbische Neujahrsbrezel den Teig in 4 Teile aufteilen: 1 x 550g, 3 x 80 g. Alle Teile rundschleifen und längs rollen und dann 10 min entspannen lassen. Die 3 kleinen Teile jeweils auf ca. 30 cm Länge rollen, in der Mitte dicker als an den Enden. Aus den 3 Strängen einen Zopf flechten. Das große Teil auf ca. 130 cm ausrollen, ebenfalls in der Mitte dicker als an den Enden, daraus eine Brezeln schlingen und dann den vorbereiteten Zopf mittig aufsetzen.
Die Brezeln abgedeckt 1-1,5 h gehen lassen, mit Eigelb bestreichen, nach Wunsch mit etwas Hagelzucker bestreuen und dann bei 200°C in den vorgeheizten Ofen schieben nach 8 min reduzieren auf 180°C. Insgesamt 25 min hellbraun backen.
Für die Kölner Neujahrsbrezel den Teig rundschleifen und etwas längs rollen und dann 10 min entspannen lassen. Dann den Teig auf ca. 0,5-1 cm Dicke rechteckig ausrollen und mit der vorbereiteten Marzipanplatte belegen. Von der langen Seite her aufrollen und den Strang dann vorsichtig auf ca. 100 cm Länge rollen. Aus dem Strang die Brezel schlingen und abgedeckt 1,5 h gehen lassen. Die Kölner Neujahrsbrezel mit Ei bestreichen, reichlich mit gehobelten Mandeln und Hagelzucker bestreuen und dann bei 200°C in den vorgeheizten Ofen schieben. Nach 8 min die Temperatur auf 180°C reduzieren, insgesamt 25 min hellbraun backen.
Eine weitere Variante der Kölner Neujahrsbrezeln mit geflochtenen Zopf und Fendant-Glasur steht beim nächsten Mal an.
Hier noch die Anschnitte der beiden Varianten.
Schwäbische Neujahrsbrezel Kölner Neujahrsbrezel
Guten Tag,
und natürlich noch alles Gute zum neuen Jahr.
Auf der Suche nach einem Rezept für eine Neujahrsbrezel bin ich auf der Website gelandet. Ich habe diese nun zweimal gebacken, jedoch beim zweiten Mal mit weniger Zucker, nachdem mir der Teig nach dem Backen zu süss war. Ansonsten hat aller prima geklappt. Die Gehzeit über Nacht im Kühlschrank ergibt einen sehr schönen feinporigen Teig.
Nun meine Frage, auf der Website finde ich kein Haferbrot. Ich vermeide nach Möglichkeit glutenhaltige Meile, obwohl ich damit keine Schwierigkeiten habe, tendiere ich zum Hafer. Ich backe auch aus gekeimtem Korn, allerdings nur im Sommer.
Deshalb wäre ein Haferbrot für mich interessant.
Mit freundlichen Grüßen Sigrid Kurz
Hallo Frau Kurz, es freut mich das Ihnen die Neujahrsbrezel gelungen ist und geschmeckt hat. Die Zuckermenge kann man natürlich gut reduzieren. Zum Thema glutunfreies Backen habe ich auf meinem Blog leider nichts zu bieten. Ich würde Ihnen raten mal nach Haferbrotrezpten auf mipano.de zu suchen.