Bergsteigerbrot

Ich versuche jedes Jahr ein paar Tage in den Alpen mit meinen Kindern auf Hüttentour zu gehen. Dabei benötigt man immer Tagesverpflegung für bis zu einer Woche, die sich auch gut im Rucksack transportieren läßt. Dies war der Ausgangspunkt für dieses Rezept: ein haltbares, nahrhaftes Brot, das „Bergsteigerbrot“ mit 80% Roggen, für lange Frischhaltung ein Roggenschrot-Brühstück und Möhren, zusätzlich für den Nährwert mit Haselnüssen versetzt und Brotgewürz für den typischen „Alpengeschmack“ hinzugefügt.

Bergsteigerbrot (2 Laibe mit ca. 800 g)

Roggensauerteig (Monheimer Salzsauer)
300 g Roggenvollkornmehl
300 g Wasser (ca. 35°C)
60 g Roggen Anstellgut
6 g Salz
Alles gut vermischen und 12 h bei Raumtemperatur stehen lassen.

Brühstück
200 g grober Roggenschrot
320 g kochendes Wasser
Gut vermischen und mit einer Folie direkt auf dem Brühstück abgedeckt 2-3 h auskühlen lassen.

Haupteig
Sauerteig
Brühstück
300 g Roggenmehl 1150
200 g Weizenmehl 1050
180 g Wasser (ca. 40-45 °C)
14 g Salz
100 g Haselnüsse geröstet
100 g geriebene rohe Möhre
6 g Brotgewürz (Kümmel, Anis, Fenchel ganz nach Geschmack)

Alle Zutaten bis zum Salz vermischen und 4 min langsam und 4 min schnell kneten. Dann die Haselnüsse, die geriebenen Möhren und die Gewürze untermischen. Die Teigtemperatur sollte ca. 29°C betragen. Den Teig abgedeckt 1 h gehen lassen und dann auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und in 2 Teile aufteilen. Die Teigstücke etwas plattdrücken und von allen Seiten zur Mitte falten, wenden und mit der Teigkarte in Form schieben. Dann mit dem Schluß nach unten in ein Gärkörbchen setzen. Die Oberseite gut bemehlen und für ca. 1.5 h bei Raumtemperatur gehen lassen, dabei nicht abdecken. Die Teigoberfläche sollte feine Risse bekommen und ca. 3/4 Gare haben, dann den Teigling mit etwas Schwung auf das Backpapier „lupfen“, so das der Schluß unten bleibt. Dieser Schritt braucht etwas Mut.

Der reife Teigling mit den typischen Rissmuster.

Dann die beiden Laibe in den auf 250° gut vorgeheizten Backofen einschießen und gut schwaden, nach 15 min die Temperatur auf 210°C reduzieren und weitere 40 min fertig backen.

Das Bergsteigerbrot ist sehr aromatisch und läßt sich als flacher kleiner Laib auch gut im Rucksack verstauen, aber auch zuhause hat man ein leckeres Bort, dass eine Woche lang gut schmeckt, wenn es schon älter ist am besten in sehr dünne Scheiben geschnitten. Am besten passt dieses Brot zu Landjägern, Tiroler Speck oder herzhaftem Bergkäse.

12 Antworten auf „Bergsteigerbrot“

    1. Hallo Claudia,
      in diesem Rezept hab ich umgemahlene Gewürze verwendet, man kann es auch gemahlen hinzufügen dann ist der Geschmack gleichmäßiger verteilt.
      Viele Grüße
      Christoph

  1. Hallo Christoph,

    vielen Dank für dieses Rezept!

    Ich habe es heute ausprobiert (Menge halbiert und 1 Brotteig erstellt) , es schmeckt wahnsinnig lecker. Auf dem Stahlblech gebacken habe ich die Backzeit um ca ~ 10 Minuten verkürzt.
    Die Nüsse habe ich grob gehackt und in der Pfanne geröstet.
    MMMMMMMHHHHH!

    Grüße aus Gladbach

  2. Danke ! Ein tolles Brot! Guter Geschmack und problemlos gelungen.
    Ich hatte ein paar Haselnüsse mehr, einen Teil davon grob gehackt, die meisten ganz, und nur ein klein wenig Koriander dran, weil ich mir unsicher war, ob mir die Kombination Nüsse + Gewürze schmeckt. War für mich genau so passend.
    Grüße aus Regensburg,
    Karin

    1. Hallo Karin, das freut mich, bei gewürzten Broten taste ich mich auch immer recht vorsichtig ran was passt. Aber das Bergsteigerbrot backe ich immer wieder und dezent gewürzt schmeckt es uns am besten

  3. Habs auch nachgebacken,geschmacklich ist es Top nur leider innen sehr sehr weich 😅
    Der Teig muss so weich sein oder, er ist mit förmlich aus den Händen geronnen
    Lg 😊

    1. Hallo Birgit,

      so weich sollte es eigentlich nicht sein. Das kann an deinem Mehl liegen gerade der Roggen aus dem letzten Jahrgang hat in einigen Regionen witterungsbedingt viel weniger Wasser vertragen. Also probier einfach mal aus das Wasser um 5-10 % zu reduzieren. Außerdem muss es richtig kräftig ausgebacken werden.

      VG Christoph

  4. Hallo Christoph,
    ich hab nach längerer Zeit diese Brot mal wieder gebacken und es ist einfach immer wieder ein Traum.
    Unseren Gästen hat es auch super geschmeckt.
    Liebe Grüße von der anderen Rheinseite.
    Claudia

    1. Hallo Claudia, in Summe 30% (auf das Mehl bezogen) sollten kein Problem sein, also z.B. 150 g Möhre und 150 g Nüsse auf das oben beschriebene Rezept. Viele Grüße Christoph

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