Diese Jahr startete der „Bücherherbst“ mit neuen Brotbackbüchern bereits im Frühsommer: Den Anfang macht mit dem neuen Buch „Zeit für gute Brötchen“ Sonja Bauer, dies ist das zweite ganz auf Brötchen zugeschnittene Hobbybäckerbuch innerhalb von kurzer Zeit auf dem deutschsprachigen Buchmarkt nach dem Buch „Brötchen Backen“ von Lutz Geissler aus dem Jahr 2021.
Die Autorin des Buchs ist die Bloggerkollegin Sonja Bauer, bekannt durch ihren Blog cookieundco, insgesamt ist dies nun schon ihr drittes Buch zum Thema Brotbacken.
Das Buch startet mit einem sehr ausführlichen allgemeinen Teil über 57 Seiten, in dem die notwendige Ausrüstung, die Zutaten und die Schritte der Teigzubereitung erläutert werden. Auch Sauerteig als Triebmittel wird dabei ausführlich besprochen. Sehr gut gefallen haben mir die detaillierten Austauschregeln, hier geht Sonja darauf ein was man tun kann wenn eine Zutat/Sauerteig/Mehlsorte/etc. nicht zur Verfügung steht und wie diese dann ausgetauscht werden kann.
Die Rezepte
Die Autorin hat den Rezeptteil des Buches mit seinen 50 Rezepten nach der Vorgehensweise bzw. nach der Komplexität der Rezepte in 5 Teile strukturiert. Sie startet mit „One Day Bake“, „Easy & All In“, „Cold & Tasty“, „For Banking Lovers“ und „Sweet & Soft“. Ob einem die englischen Kapiteltitel gefallen ist Geschmacksache, auf jeden Fall weiß man vor vornherein was man bzgl. des Zeitaufwands und der Vorbereitung von den Rezepten des entsprechenden Kapitels erwarten kann.
Die Rezepte selbst sind übersichtlich gestaltet und immer in der selben Struktur auf 2 Seiten erklärt. Etwas schade ist, dass immer auf zwei Bilder 2 Rezepte folgen, man also das Endergebnis beim Lesen des Rezepts nicht vor Augen hat. Die Fotos an sich sind sehr ansprechend arrangiert und in sehr guter Qualität aufgenommen und machen Lust zum Nachbacken. Die Rezeptauswahl enthält weniger klassische Brötchensorten, sondern viele Eigenkreationen oder Abwandlungen von Sonja. Es gibt allerdings auch Ausnahmen so finden sich mit den Rezepten für Dinkelseelen, Bagels oder Simit auch Klassiker im Buch. Für manche Klassiker wählt Sonja ungewöhnliche Abwandlungen: So werden die Laugenecken nicht aus einem tourierten Plunderteig hergestellt, sondern aus Teigfladen, die man getrennt durch weiche Butter stapelt. Ich habe das nicht nachgemacht, aber ich könnte mir vorstellen dass das Ergebnis schon deutlich vom bekannten Original abweicht. Auch das Bestreichen von Bagels mit Eistreiche habe ich bei Sonja zum ersten Mal gelesen.
Kleiner Kritikpunkt am Rande sind die fehlenden Wasser/Schüttflüssigkeitstemperaturen, damit ist es ohne Erfahrung recht schwierig die angestrebten Teigtemperaturen zu erreichen. Regelmäßige Blogleser wissen ja, dass dies einer meiner Lieblingsthemen ist, wer dieses Manko ausgleichen möchte kann sich Rezepte von Sonja in die Back App eingeben und die dortige Funktion zur Berechnung nutzen 😉.
Wie immer bei einer Rezension habe ich auch etwas probegebacken, diesmal fiel die Wahl auf den „Vollkornweck“ aus dem Kapitel „Cold & Tasty“ , ein reines Weizenvollkonrbrötchen: es hat gut geklappt, die Brötchen sind lecker und sehr fluffig geworden, die werde ich sicher nochmal backen.
Mein Fazit:
Das Buch „Zeit für gute Brötchen“ ist ein gutes Buch wenn man etwas über die Grundlagen des Brötchenbackens erfahren will und insbesondere neue Rezeptideen bekommen möchte. Sucht man allerdings eher nach Anregungen wie man traditionelle Brötchensorten herstellt und eine grundsätzliche Einführung ins Thema, würde ich eher zu Lutz Geisslers Brötchenbuch raten.
Hinweis: Das Buch wurde mir vom Verlag als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt.
Bild
Hallo Christoph,
Ich kann deine Rezession auch bestätigen. Ich habe auch beide Bücher und finde das von Lutz besser.
Die Laugenecken aus Sonjas Buch habe ich tatsächlich letzte Woche versucht zu backen. Was soll ich sagen….das war ein Reinfall.. siehe Bild 🤣
Kannst du mir ein gutes Rezept für Laugenecken empfehlen?
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
ich habe leider kein wirklich gutes Rezept für Laugenecken zur Hand, man macht aber im Endeffekt einen normalen Croissantteig rollt diesen aber nicht so dünn aus wie bei einem Croissant, also so ca 8-10 mm dick.
LG Christoph